Hannover Arrival

Hannover Arrival betreut als Nahbereichssektor die Landeshauptstadt von Niedersachsen und den Flughafen Braunschweig, sowie die Militärflugplätze Bückeburg, Celle, Fasberg und Wunstorf. Außerdem werden mehrere Infoplätze – wie z.B. Hildesheim, Rinteln und Salzgitter-Druette betreut.

Hannover Approach betreut die An- und Abflüge nach Hannover (EDDV) und Braunschweig (EDVE). Der Sektor reicht dabei im Osten bis Salzwedel, Helmstedt und Halberstadt, wo er im Süden entlang der Linie Halberstadt – Detmold verläuft und anschließend über Herford und Kirchdorf nach Nienburg im Norwesten abknickt. Von hier folgt die Sektorgrenze einem kleinen Zickzackkurs über Winsen, Soltau und Uelzen zurück nach Salzwedel.

Der Arrivalsektor ist im gesamten Bereich von GND – FL105 für alle Flugbewegungen zuständig und betreut neben den zivilen Flughäfen auch die Militärflugplätze Bückeburg (ETHB), Celle (ETHC), Faßberg (ETHS) und Wunstorf (ETNW).

ATIS

In der ATIS ist die METAR-Station von EDDV auszuwählen sowie das Rufzeichen – das der Übersichtsseite zu entnehmen ist – einzutragen.

Anschließen werden die aktiven Pisten eingetragen – diese werden durch Hannover Tower festgelegt und bei Anwesenheit unaufgefordert mitgeteilt.

Die Transition Altitude beträgt immer 5000ft, während das Transition Level entsprechend des aktuellen QNHs zu bestimmen ist. Abschließend ist in den Remarks eine Information zum zu erwartenden Anflug einzutragen. Dies hat wie folgt – am Beispiel der Pisten 27L und 27R – eingetragen zu werden:

„EXPECT ILS APCH RWY 27L OR ILS APCH RWY 27R“

Anfliegender Verkehr

Allgemein

Anflüge erreichen den Arrivalsektor von Hannover über die Arrivalgates GITEX, HLZ, NIE, WERRA und WRB sinkend auf FL110. Anfliegender Verkehr ist gerne in Koordination mit dem Sektor Harz direkt auf einen RNAV-Wegpunkt der Transition freizugeben. Außerdem soll er nach der Übergabe durch Bremen Radar möglichst ohne Verzögerung vertikal in den eigenen Luftraum freigegeben werden (FL100 oder tiefer).

Aus Lärmschutzgründen sollen Anflüge stets nördlich vom Platz in Ost-West bzw. West-Ost Richtung geführt werden. Die Standard Intercept Alitude beträgt auf allen ILS-Z-Anflügen 3000ft.

Sobald der Verkehr auf dem Localizer stabilisiert ist und die Staffelung bis zur Pistenschwelle sichergestellt ist – in der Regel mit Hilfe von Geschwindigkeitsanweisungen – wird der Verkehr an Hannover Tower übergeben.

Parallelbahnsystem

Hannover verfügt über ein abhängiges Parallelbahnsystem. Trotzdem besteht hier die Möglichkeit für eine reduzierte Radarstaffelung unter engen Voraussetzungen. Es wird dabei zwischen zwei Möglichkeiten unterschieden – Increased Capacity Procedures und Reduced Diagonal Seperation.

Increased Capacity Procedures (2.5 NM)

Die Staffelung zwischen zwei Flugzeugen im Endanflug auf dieselbe Piste darf auf 2.5 NM reduziert werden wenn:

• sich beide Flugzeuge näher als 10 NM an der Schwelle der Piste befinden
• CAT I Bedingungen herrschen und die Piste trocken ist
• das vorausfliegende Flugzeug die selbe oder eine geringere Wirbelschleppenkategorie hat als das nachfolgende

Reduced Diagonal Separation (1.5 NM)

Die diagonale Staffelung zwischen zwei Flugzeugen im Endanflug auf zwei parallele Pisten darf auf 1.5 NM reduziert werden, wenn:

• beide Piloten über die Anwendung reduzierter Diagonalstaffelung informiert wurden
• vollständige Radar- und Wirbelschleppenstaffelung angewendet wird, bis beide Flugzeuge auf dem Localizer des ILS stabilisiert sind
• keines der beteiligten Flugzeuge bereits durch Increased Capacity Procedures (siehe oben) zu einem dritten Flugzeug reduziert gestaffelt ist

Abfliegender Verkehr

Abfliegender Verkehr, der einer SID folgt, wechselt die Frequenz selbstständig und direkt nach dem Abheben. Der Initial Climb beträgt dabei auf allen SIDs 4000ft. Wann immer möglich soll Hannover Approach abfliegenden Verkehr einen kontinuierlichen Steigflug auf FL100 ermöglichen. Die Übergabe an den nächsten Sektor erfolgt sobald die Staffelung zu anderen Flugbewegungen sichergestellt ist – als Richtwert sollte Verkehr mindestens zwei Minuten vor Erreichen von FL100 oder der Sektorgrenze bzw. beim Passieren von FL060 übergeben werden.

Aufgrund der recht hohen Steigrate im Initial Climb gilt dort jedoch: Je früher, desto besser, um unnötiges Leveln zu vermeiden.